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NOCHMAL: Das auf diesen Seiten Dargestellte ist durchaus riskant!
Es beschreibt Teile und Ideen meines eigenen Übungsprogramms, es ist ganz und gar unmaßgeblich. |
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"Erst wenn ein Reiter sein Pferd in jedem Gelände beherrscht, beherrscht er es ganz."
"Geländereiten ist keine Kunst, die besonderer Fertigkeiten bedarf, sondern ein vergleichsweise
triviales Einsatzgebiet, welches in erster Linie von Gewöhnung abhängt"
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Zunigunde Landvolk unterwegs Ernte.. ..Kisten Seenplatte Obst und.. Spargel zum Wald Startsprung Kletterberg Anfang erste Etage runter... weiter.. gleich... unten ausruhen oben nach Hause über den Knabberweg |
im |
(April 2007 bis April 2007 - )
Gelände: Damit wir irgendwann einmal eine Vielseitigkeitsprüfung bestehen, einen künstlichen Parcours nehmen oder einen Dressurwettbewerb ohne Schrecken absolvieren können, brauchen wir die ordentliche, reguläre Reitausbildung, Platz und Halle, vor allem zum Gelenkigmachen, zu gezielter Gymnastik und körperlicher Kräftigung, wozu auch das weitere Longieren zählt. Hier dagegen wird ein Teil der Anwendung all dessen beschrieben, und die Ausbildung im Gelände zur Stabilisierung des Gemüts, zur allgemeinen Stärkung, zum Springenlernen über wild gewachsene Hindernisse - und vor allem zur Freude, zum schlichten Pferd- und Reitersein. Steiles Klettern ist gut zur allgemeinen Kräftigung,
auch, sofern nicht übertrieben, für's
Gemüt, aber inzwischen garnichtmehr so einfach darstellbar. Kleine Übungshügel tun's nicht
mehr, die werden kurzerhand gesprungen oder einfach mit einem etwas vergrößerten Schritt passiert, und
die ehedem so schreckeinflößenden 'Gräben' (in Größenordnung einer Ackerfurche)
werden ebenso lässig genommen, Breiteres springt man der Einfachheit halber, nur bei noch Breiterem, womöglich
gar mit Wasser drin, wird verweigert. Hier setzt das Lernen an, mangels Regens und damit Übungspfützen
nicht ganz einfach, die vielen Entwässerungsgräben der Umgebung dürften das Zunchen vorläufig
überfordern. So machen wir uns an die vor kurzem noch gefürchteten steilen Sandhänge, Skepsis
mehr bei mir als beim Pferd: Das meistert auch diese Tücke wacker und ganz unverdrossen. Der richtig steile
Abhang steht uns noch bevor, aber wie ich das gute Mädchen kenne, wird es, wenn es an der Zeit ist, auch den
ganz einfach runterrutschen und will dann weiter, irgendwohin wo frisches Gras wächst. Mal seh'n, die
Tage... [4/2007]
Derweil geht's Zick-Zack durch den Wald. Wege? Wozu? Geordnet und langweilig, spießig, gelegentlich mal zum Ausruhen und zum Gras zupfen. Sonst aber trabt's Zunipferd munter zwischen Bäumen hindurch, nimmt mich mit, i.e. passiert auch sehr enge Stellen so, daß ich mit den Beinen nirgends anstoße. Dreht und windet sich um Bäume und Sträucher, 6-Meter-Volten sind rein garnichts dagegen. Hüpft über Bodenwellen und dicke Äste, klettert auch durch Gruben, wo sich früher mal Panzer eingebuddelt haben, springt rauf, springt runter, rutscht. Man legt mitunter auch den Rückwärtsgang ein, besonders bei Löchern im Boden, oder wenn Nasses droht. Die Löcher sind gefährlich, meiden wir; das Nasse müssen wir üben! Bergauf auch schon mal Galopp. Nie zuvor gesehene Hindernisse werden lässig und gekonnt genommen. 'Hoch-Weit' so ca. 60x150 cm, mickerig vielleicht, aber für'n Pferd, dem soetwas völlig neu ist, und das springt, als wär's Routine, m.E. durchaus beachtlich. Überhaupt, Pferde sind Fachleute für Gegend, man muß sie nur lassen. Aus der ihnen üblicherweise nur gewährten Enge hinausgeführt fürchten sie sich natürlich erstmal. Zumal, wenn ihnen die Gelegenheit fehlt, die Umgebung in Ruhe nach eigener Maßgabe kennenzulernen. Die Chance hierzu besteht leider nicht allzuoft und so muß der Reiter sich behelfen, Herumführen oder mit einiger Zuversicht ausgestattet einfach losmarschieren. Am Anfang steht das Führen und nachdem genügend Vertrauen hergestellt ist, reitet man und gibt dem Pferd auf diese Weise Sicherheit. Ein solches Ritual läßt sich am besten im Gelände durchexerzieren. Im Falle der Zuni hat sich damit ein vertrauensvolles, absolut verläßliches Pferd entwickelt, das andererseits kein Stück seiner Selbstsicherheit verloren hat. Was sich z.B. in der sehr zeitigen Weigerung äußert, galoppierend gegen dunkelbraune, mit rostigem Stacheldraht umwundene und vom Reiter (mir) vor dem dunkelbraunen Hintergrund eines Waldes unbemerkte Stahlseile in Brusthöhe anzurennen. Blinder Gehorsam wäre uns hier sicher von geringem Nutzen gewesen. Unser Problem war eher die Reithalle. Völlig unbekannte Sache, gemeistert erst nach erheblichen Schwierigkeiten. Nebenbei, sowohl die Behauptung, Pferde würden freiwillig nicht springen, als auch die, daß Pferde freiwillig nicht rückwärtsgehen würden, hat sich, zumindest Zuni betreffend, als blanker Unsinn erwiesen. Und gar so einzigartig wird mein liebes Zunipferd sicher nicht sein … Wir üben nun, da die Reithalle zum eher virtuellen Phänomen wurde, auf der Wiese und auf Waldwegen nicht nur das Klettern, Rennen und Gelenkigmachen, sondern auch die Dressurlektionen. Zur lösenden Arbeit ist's Gelände ohnehin gut, die jetzige Umgebung bietet uns hinreichend Abwechslung, gemütlich oder leicht bis schwer, alles, was man für die (kleine) Vielseitigkeit braucht. Die erste ernsthaft versuchte Anlehnung hatten wir gerade [14.5.07] - und es scheint, sie gelingt unterwegs entschieden leichter, als in der Halle. So schlecht dürfte die Alternative also garnichtmal sein. Weiter.
Das Geländeprogramm schließt erstmals auch bewußt die Ungwißheit ein. Etwa
Wasserlachen, die unerwartet tiefe Stellen aufweisen oder Geländeabschnitte mit verborgenen Einschnitten
im Boden. Auch soetwas soll unerschrocken bewältigt werden. Erste Ansätze hatten wir schon.
Riesenpfütze nach starkem Regen durchwatet und in's Tiefe gestolpert - danach erstmal wieder
generelle Abneigung, die sich jedoch nach zwei Tagen bereits wieder gelegt hat. Oder im Wald in einen
mit totem Laub verdeckten Graben gestolpert. Auch das unbeschadet überstanden, diesmal sogar ohne
Furcht vor der Wiederholung. Komplizierte und steile Bergauf- und Bergab-Passagen durch tiefen Sand und
in's Unbekannte hinein hatten wir schon, sowas fällt unter die leichteren Übungen.
Das - rsp. mein - Lernprogramm zum Wandern im Gelände ergibt
sich beim Reiten in's Unbekannte hinein mehr oder weniger von selber. Die Übungen fordern sichere
Körperbeherrschung zumeist eher vom Reiter als vom Pferd.
Pferd lernt es leicht oder kann es ohnehin und meistert es im
allgemeinen ganz hervorragend, denn das ist nun mal seine Natur:
Im Schritt ordentlich Geradeausgehen, andere Pferde in Ruhe lassen, nirgends rumknabbern, abwenden,
zurückkehren; zwischen Bäumen das Biegen üben; bergauf- und bergabklettern - bergauf darf
sich's Pferd schon mal im Galopp behelfen, steil bergab nur Schritt! andere Gangarten erst in sehr
fortgeschrittenem Stadium, am Hang stehenbleiben; unwegsames und unübersichtliches Terrain (Schritt,
evtl. Trab), Bodenwellen (Schritt, Galopp, Trab), Schritt durch Dickicht, später evtl. auch Trab; ruhig
konzentrierter Trab in der Ebene und bergauf, Tempowechsel; gestreckter Galopp im Freien, kontrolliertes
Einfangen.
So, wie wir das angegangen sind, ist die allgemeine Sicherheit im Gelände vorrangiges Ziel gewesen und nun erreicht. Es folgt die eigentliche Arbeit in Gestalt körperlicher Kräftigung und in Übungen für Anlehnung und Wendigkeit, präzise zielgerichtetes Reiten, Seitengänge, kontrollierte Arbeits- und verstärkte Gangarten, Übergänge bis hin zu den grundlegenden Dressurlektionen. Nebenbei rennen wir auch schon mal durch die Gegend und Springen ein wenig, welch letzteres dann später Gegenstand intensiverer Übungen werden wird. So geht es also erstmal auf der Dressurpferdseite weiter. Ohne Spielerei, im Hinblick auf die Anwendung des Geübten, etwa ausgedehnte Ritte in's Unbekannte - die selbst unter widrigen Umständen sicher und auch langfristig ohne Schaden für Pferd und Reiter unternehmen zu können ursprünglicher Zweck der ganze Pferdeausbildung ist - oder Teilnahme an einer Geländeprüfung - als der Abfrage, ob das betr. Paar einer derartigen Belastung gewachsen ist: Die Anforderungen ähneln sich. Zum Stichwort Geländeprüfung fordern die 'Richtlinien' "Im Training geht man in der Kombination Streckenlänge/Tempo nie an die tatsächlichen Prüfungsanforderungen heran, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und das Pferd nicht zu überfordern". Eine etwas verwunderliche Aussage, ist hier doch nichts anderes gesagt, als daß solche Prüfungen bewußt gesundheitliche Risiken einführten und daß die Überforderung der Pferde dabei in Kauf genommen werde oder gar Programm sei! Wie weit dies der Wirklichkeit entspricht, lasse ich dahingestellt und halte dagegen: 'Prüfung' ist Bewertung der Bewältigung einer Auswahl beherrschbarer Aufgaben. Reicht das Können nicht, läßt man die Prüfung ganz einfach sein und übt weiter. - Ein Versuch, über sich selbst hinauszuwachsen, soll ja durchaus geschehen. Was mich betrifft, planen werde ich derartiges nicht. Unterwegs gibt es hinreichend unvorhergesehene Ereignisse, die die Anforderung ohnehin auch über das Bekannte hinausheben. Ich muß das nur gelegentlich insoweit forcieren, als das Pferd dadurch mit derlei Überraschungen umgehen lernt. Will sagen: Wir üben regelmäßig die routinefördernden Dinge, das Springen z.B. in Form von ‘Gymnastikreihen’ mäßiger Höhe, dazwischen auch mal eine Kombination oder einen Weitsprung mittlerer Anforderung. Das Extrem planen wir vor allem zum Kennenlernen vielleicht einmal monatlich ein, ein einzelner Sprung, mehr nicht, eher weniger.
Bedingt durch mysteriöse Wunden am Kopf
[30.5.]
mußten wir erstmal acht Tage Reitpause einlegen. Erneut ein Rückschlag dank äußerer
Einwirkung: Der ganze Geländemut war doch noch sehr wackelig, hätte ein wenig mehr der Festigung
bedurft. Seit zwei Tagen reiten wir wieder, aber die Spargelbeete mußten neu geübt werden, ebenso
die steilen Hänge; bergab haben wir gerade wieder angefangen, ein wenig Hügelei auch.
Ruhigstehen am Anbindebalken oder beim Schmied war gewesen. Geht alles wieder
von vorne los.
[3.7.] Wieder ein erster Ausritt in's Unbekannte. Einmal rum um die Wiese, innen rennen die beiden Freundinnen mit, wiehern laut, wollen mit, versuchen, den trennenden Graben zu durchklettern, warten. Beim Rückweg dasselbe. Begleitung bis wir drin sind. Schnell das Lederzeug runter, putzen, Hafertopf, und hurtig auf die Wiese. Dann ist Ruhe. Gemeinsam erwartet man weitere Zuwendung. Bekommt man, säuft, schlendert zufrieden weiter, trollt sich, knabbert Gras - Aufregung zuende. |