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Meine Ausbilder - ein Résumé nach 50 Jahren Pferderei

Sowohl Vollständigkeit als auch zeitliche Einordnung sind noch ganz und gar unsicher, Prüfung folgt. Erstmal sammle ich Namen, Fakten, Orte und Ereignisse in loser Folge. Wer konstruktiv Korrigierendes oder Ergänzendes - auch kontrovers! - beizutragen vermag, ist herzlich willkommen!

    
    
   
die Pferde
 
Mecki   Rappe, 1960 in der Reitschule Pichelsberg.
Mein erstes Reitpferd. Ehemals Renner in Hoppegarten - was beim Ausritt unverkennbar wurde, sowohl an der eingenommenen Position als auch an meinen ziemlich wirkungsarm blutig gescheuerten Fingern. Jedoch nach einiger Zeit bin ich ihn wirklich gerne geritten. Vor allem Sitzen hat er mich gelehrt.
Igor   dunkelbrauner Wallach, 1960 in der Reitschule Pichelsberg.
Mein zweites Reitpferd. Ehemals Renner in Karlshorst - was beim Galoppieren unverkennbar wurde, sowohl am stuckernden Sitz als auch an meinen ziemlich wirkungsarm blutig gescheuerten Knien. Jedoch nach einiger Zeit bin ich ihn wirklich gerne geritten. Sitzen hat auch er mich gelehrt.
Tosca   braune Stute um 1961 in der Reitschule Pichelsberg.
Das Reitpferd, das mich Treiben lehrte. Bei ihr erfuhr ich die erste Resonanz auf das ‘Reiten mit Kreuz’. Nach ihr hatte ich keine Furcht mehr vor "triebigen" Pferden. Eine gute Seele.
Fridolin   Fuchswallach um 1962 in der Reitschule Pichelsberg. Dr. res reitpferdii …
Das Reitpferd schlechthin. Feiner Kerl, unbestechlich, anspruchsvolles Pferd. Niemand, wirklich niemand, den er nicht wenigstens einmal abgesetzt hätte - mich ein viertel Jahr lang fast jeden Tag. Gut ausgebildet, sichere M-Dressur, dabei seinen Reitern gegenüber so wählerisch, daß er sich ein langes gesundes Leben als Verleiher im Reitschulbetrieb sichern konnte. Exakt nach Reitlehre, dann leicht zu reiten wie kein anderes Pferd. Er war die Prüfungsinstanz, das lebendige Reitabzeichen für eine gelungene reiterliche Grundausbildung. Hat mich die höheren Lektionen gelehrt bis hin zum Galoppwechsel zu zwei tempi und zur Passage, nur Piaffé und Galoppwechsel a tempo fehlen.
24-jährig fand er schließlich im Allgäu das Gnadenbrot.
Adel   Rappe, 1964 in Wülfrath.
Ein kreuzbraves und ‘ehrliches’ Pferd. Auch das erste, eher unsensible Reiten mit Kandare nahm Adel mir nicht übel; lehrte mich fühlen. Trotz starken Fiebers trug er mich schließlich sicher durch die Dressurprüfung zum Silbernen Reitabzeichen.
das Pferd ohne Namen   Pole (Ostpreuße), Wallach, um 1970 am Olympiastadion in Berlin.
Traurige Geschichte. Mein Pferd. Das erste Eigene. Ostpreuße, wie es hieß. Gekauft zunächst gegen Handgeld, Rest bei Übergabe der Papiere - die es offenbar nicht gab. Dann auch noch das Gerücht von ca. zehn Pferden, die illegal, evtl. sogar gestohlen, aus dem Ostpreußischen durch die Tschechoslovakei nach Berlin geschleust worden sein sollen. Muffensausen meinerseits. Verbindung zum Pferd nicht gefunden. Daraus dann die Rückgabe. Und das war es mit dem ‘eigenen Pferd’ für lange Zeit.
noch ein
Pferd ohne Namen
  "Beteiligung" um 1974 in Berlin Lübars.
Ehrliche Beteiligung, i.e. halbierte Kosten unabhängig von Anlaß und aktueller "Nutzung".
Dennoch eine weitere traurige Geschichte. Es kam nie eine wirkliche Beziehung auf. Ein Jahr währte die Sache. Dann gab ich sie auf. Schweren Herzens aus der blödsinnigen Wahnvorstellung heraus, nicht genügend Zeit für das Pferd zu haben. Quatsch war‘s, eigene Unabkömmlichkeit bei weitem überschätzt. Viele machen diesen Fehler. Ich auch. Einsicht folgte, doch dann war es zu spät.
Dunja   Fuchsstute um 1980 in Düppel.
Ließ sich gern ein wenig bitten. War anfangs immer etwas schwerfällig, doch beim nötigen Ernst zeigte sie dem Reiter ihr Können. Wir wurden Freunde. Das erste Pferd in meiner Verleih-Reiterei, das mich wiehernd begrüßte.
Meerprinz
genannt Fuchsi
  Halbblut Fuchswallach, "Reitbeteiligung" um 2004 in Schöneiche bei Berlin.
Die Bedingungen waren traumhaft, täglich Reiten für einen eher nominellen Preis. Halle und herrliches, nahezu uneingeschränkt und vielseitig bereitbares Gelände. Angenehme Umgebung.
Pferd ‘faul’ und ‘ungeschickt’, hieß es. - Irrtum: Ungeübt und ohne Kondition. Aus einem ersten vorsichtigen 10-Minuten-Ausritt einmal um‘s Feld herum nebst gefahrvollem Ab- und Aufstieg durch einen mäßig steilen, breiten Graben wurden im Laufe von vier Monaten drei Stunden währende durchaus anspruchsvolle Ausritte durch den Wald und über alte Rieselfelder in allen Gangarten und mit steilen Kletterpartien. Dazu bedurfte es nicht mehr, als abwechslungsreichen Reitens im Gelände mit allmählich wachsender vom Pferd selbst angebotener Ausdauer. Rückkehr immer kurz bevor es die Lust zu verlieren drohte, erkennbar an schwindender Aufmerksamkeit. Ein ordentlicher Happen Hafer und immer trocken im Stall rsp. auf der Weide. Am Ende der Periode ließ sich Fuchsi zum Abschluß des Ausritts im Trabe trockenreiten!
Fuchsi lehrte mich Vertrauen und das Wissen um den Trainingsverlauf vom müden Weidebewohner zum fleißigen, munteren, ebenso sicheren wie verläßlichen Geländereitpferd.
Das Ende war für mich sehr traurig. Ahnungslos, wie ich damals war - und mit zuviel Vertrauen der Besitzerin gegenüber, der ich in der Summe aber und trotz des unerfreulichen Endes noch immer zutiefst dankbar bin - hatte ich die Kontrolle der Hufeisen vernachlässigt. Als eines Nachts eines davon zerbrach, was dem Pferd große Schmerzen zu verursachen schien, liefen die Nerven Amok. Zuvor war die Sattelkammer ausgeraubt worden und die allgemeine Stimmung war im Keller. Es folgte der Rausschmiß. - Und am selben Tage die glückliche Fortsetzung in Pichelsberg. Doch diese Geschichte habe ich anderswo aufgeschrieben.
Milow   dunkler Fuchswallach, 2005 in Pichelsberg,
feines Pferdchen, freundlich und temperamentvoll, angenehm zu reiten. Starb eines scheußlichen Todes in der Herde beim Bauern, wo er zur Erholung Urlaub machen sollte.
Navarro   2005+ in Pichelsberg, auch noch 2011 dort tätig
Kl. A ausgebildeter dbr. Wallach, der mir bei der Vorbereitung zu den Trainer-Lehrgängen half.
Figaro   2005+ in Pichelsberg,
ein riesiger Fuchswallach, anstrengend, gut durchgearbeitet dann ein sehr angenehmes Pferd.
Fergy   Schimmelstute 2005 und 2009 in Verden,
Sie lehrte mich Springen - nicht unbedingt meine große Veranlagung, zeigte mir die Freude daran, gab mir Sicherheit und Vertrauen, führte mich durch beide Trainer-Lehrgänge.
Mit ihr hat es eine besondere Bewandnis: Beim Vorreiten zum ersten Lehrgang zögerte sie vor einem Sprung, ich aber ritt weiter, alleine, landete vor ihr auf dem Boden, blickte geradewegs von unten in ihr Hufeisen hinein, kurz vor meinem Gesicht zog sie den Fuß zur Seite, setzte ihn leicht, sehr leicht! auf meinem Arm ab, nichtmal ein blauer Fleck zeigte sich später, bemerkte dies, nahm wieder den Fuß zur Seite und stolperte in die Halle hinein. Dann blieb sie stehen, ließ sich halten und mich in aller Ruhe wieder aufsitzen. Der nächste Versuch gelang. - Wem, wenn nicht diesem Pferd sollte ein Reiter sich anvertrauen! Pferde sind so …
Prinz   Schimmelwallach, 2008 in Pichelsberg,
freundlich und gutwillig, doch etwas verspannt.
Raja   Dunkelbraune, 2005 in Hoppegarten,
die wackere und recht muntere Stute, die mit mir den Dressurlehrgang im IDEA-Stall absolvierte.
Black Pharlap   Quarter-Hengst, Rappe, April 2005 in Schöneiche bei Berlin.
Ein wenig vernachlässigt stand er dort in seiner Box. Nahm mich zur Kenntnis. Mehr nicht. "Kannst ihn ja mal rausnehmen und putzen …". Nun gut, ich nahm ihn raus, putzte ihn. Lernte ein zappeliges erstmal eher neutrales Pferd kennen. Begann, gelegentlich seine Box auszumisten, denn er stand dort meist in seiner eigenen Pampe. War ein wenig heikel im Umgang und niemand mochte ihn so recht leiden - oder wagte sich in seine Nähe, der er hatte "Vergangenheit". Soll wohl mehrmals recht ruppig mit seinen Pfleger(inne)n oder Bereiter(inne)n umgegangen sein. Nun, zu mir war er durchaus freundlich, nicht gerade ein Schmusetier, sehr bestimmt in seinem Verhalten, überaus aufmerksam, nervös vielleicht. Wen wundert‘s bei einem Weltrekordler und mehrfachen(?) Europa-Champion als Rennpferd. Ohne sein explosives Temperament wäre dergleichen kaum möglich gewesen. Lange Geschichte, gewürzt mit zweimaligem Krankenhausaufenthalt: Dem Pferd zwischen die Beine gestolpert, ein Finger gebrochen, eigene Dämlichkeit. Hinterm Pferd rumgeschlichen, warnend erhobenen Hinterhuf nicht beachtet, Knie angebrochen, harmlos zum Glück, nur ein sanfter Tritt zum Abstandhalten, eigene Dämlichkeit auch dies. Tat der Liebe keinen Abbruch. Wir fanden Vertrauen zueinander. Einmal in seiner Nähe wollte er mich nicht mehr fortlassen, beim Abholen von der Koppel kam er mir fröhlich bis in die Arme entgegengerannt. Zum Ausmisten blieb er am liebsten in der Box, ließ sich (mit der kunststöffernen Gartenforke) den Mist auch unter‘m Bauch hervorkramen, war ganz (na, immerhin fast) zahm. War mir wie ein Bruder, dieser Hengst. Hat mich mitgenommen auf den eigentlichen Weg zu den Pferden. Die Trennung nach einem Jahr war ein großer Schmerz. Nie wieder werde ich mir eine derartige Nähe zu einem fremden Pferd gestatten.
Killer   Rappe, kleiner Traberhengst, 2005 in Schöneiche,
Das Wachpferd des Hauses. Selbstbewußt und freundlich, beim Ausritt auch in gemischter Gruppe ohne Alluren, zuverlässig und verträglich. Zuni hat ihn sehr geliebt. Der einzige Hengst, der ihr gefiel. Hat uns lange Zeit begleitet; erst das fürchterliche Erlebnis Wolter in Wildenbruch hat uns getrennt.
Die Lange
Dakota (Dackimausi)
Kati
  Fuchsstute, Westfalen, 2005 in Schöneiche,
Lange war eine mächtige Traberstute. Noch bevor Zuni in mein Leben trat, war sie es, die zuerst mich sehr verunsicherte, dann aber mein Vertrauen zu den Pferden fest verankerte, als sie sich beim Picknick auf der Wiese zu mir gesellte und über mir stehend am Bauch gekrault werden wollte. Dakota, Westfalenstute, wurde später verkauft und Mutter eines niedlichen Fohlens. Auch sie gehört zu den Pferden, die - insbes. anläßlich der Pflege nach einer üblen Verletzung zwischen den Hinterbeinen - mein großes Vertrauen in diese Tiere befestigten. Kati war eine hoch im Blute stehende Reitpony-Stute nicht genau bekannter Abstammung. Sie, Die Lange und Zuni wurden in Schenkenhorst zu unzertrennlichen Freundinnen.
Duana   Dunkelbraune, 2005 in Schöneiche,
Zunis beste Freundin. Eine Stute mit Vergangenheit, Mutter zweier Fohlen und turniererfahren. Im Charakter nicht ganz ohne, und noch immer an ihrem lieben Killer hochgradig interessiert. Auch mit 31 Jahren noch zu reiten (schonend, aber durchaus noch lebhaft) und so gut beieinander, daß sie auf der Weide ein paar Ponies beim Grasen vor den zudringlichen anderen Pferden zu beschützen pflegte. Sie starb 31½-jährig um Weihnachten 2009 eines ruhigen natürlichen Todes.
Igor   Trakehner Wallach, Rappe, 2009 in Schenkenhorst,
ein schwarzes Trakehnerpferdchen, Wallach, 24 Jahre alt und quietschfidel. Man sieht ihm selbst die 18 nicht an. Das Pferd einer guten Bekannten, für einige Zeit hatte ich ihn in Pflege. Wurde mir zum guten Freund, selbst von der sehr auf ihren Besitzstand bedachten Zuni immerhin geduldet.
 


 
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