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Historische Meilensteine
Hier nun eine "kurze" Übersicht der wesentlichen Eckdaten des Galopprennsports. Weiß jemand zufällig, welche Sportart urkundlich früher erwähnt wurde? Hand auf's Herz, welche Sportart verfügt über so eine lange 1A dokumentierte Historie - Tennis, Formel 1, Fußball, Beach-Volleyball...?

648 v. Christi - Olympische Spiele mit Wettreiten (vorher Wagenrennen).

365 v. Christi - Reitlehre Xenophons.

55 v. Chrsti - die ersten orientalischen Pferde gelangen durch Julius Cäsar nach England.

208 - in Yorkshire (England) trainieren römische Soldaten Pferde und halten Wettrennen ab.

1309 - erstes offiziel beurkundete "Galopprennen" in Newmarket (England). Selbstverständlich wurden diese Rennen noch nicht mit Vollblütern veranstaltet, bis die neue Rasse auf den Plan kam, dauerte es noch...

1532 - Gründung der Reitakademie Neapel durch Gresio.

1540 - die ersten "Rennen" werden in Chester (England) ausgetragen, die schmalste Rennbahn Englands mit dem ihr eigenen Charme excestiert heute noch!

1578 - Fugger: "Von der Gestüterey" - erstes in deutscher Sprache verfasstes Werk über Gestütskunde.

1580 - Queen Elisabeth I. besucht die Rennbahn von Salesbury.

1595 - eine Rennbahn "erscheint" auf der Landkarte von Doncaster Twin Moor (England).

1605 - König James I. besucht als erster Monarch die Rennbahn von Newmarket (England).

1630 - erste urkundliche Erwähnung einer "Stuttery" in Graditz (Deutschland) .

1640 - die ersten Rennen werden in Epsom (England) ausgetragen.

1660 - unter dem rennsportbegeisterten König Charles II. avanciert Newmarket zum Zentrum des neuen Sports "Pferderennen". 5 Jahre später werden die King's Plate, Vorläufer der späteren Zuchtrennen, gestiftet von König Charles II, aus der Taufe gehoben.

1665 - Amerika: in New York (Long Iland) wird die erste Rennbahn abgesteckt.

1670 - die ersten "Royal Mares", Stammütter der Vollblutzucht, werden nach England importiert.
Ein Mann names Y. Nelson erstellt die ersten Aufzeichnungen über Rennergebnisse in England.

1686 - Offizielles Gründungsjahr des Gestüts Graditz (lt. Akten des Sächsischen Hauptstaatsarchivs).

1689 - Byerley Turk, der erste Stammvater der sich nun über viele Jahrzehnte hinweg vorsichtig herausgebildeten Rasse Vollblut, erreicht England zum "verfeinern".

1704 - Gründervater Nr. 2, Darley Arabian, der heute noch zu 90 % in der Ahnentafel eines jeden Vollbluts "drin" ist, kommt nach England.

1709 - York (England) hält sein erstes Renn"meeting" ab. In England erscheinen die ersten offiziellen Rennberichte.

1722 - "Stuttery" in Doberan.

1727 - John Chenny veröffentlicht den ersten Rennkalender in England; zum ersten Mal werden - ebenfalls in England - Geldpreise an Sieger und Plazierte vergeben.

1730 - der letzte Gründervater der neuen Rasse Vollblut, Godolphin Arabian, landet in England.

c. 1750 - der englische Jockey Club nimmt seinen "Dienst" auf. Für Neulinge in diesem Sport sei kurz erklärt, daß es sich hier nicht um einen Club der Jockeys handelt, sondern um die obere "Heeresleitung" im englischen Galopprennsport, einer ungemein mächtigen Institution.

1751 - John Pond gibt den ersten" Sporting Kalender" heraus, ob dieser Gentlemann geahnt hat, daß sich seine Idee durchsetzen würde und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verfeinert werden würde?

1752 - das erste "notierte" Jagdrennen wird zwischen Herrn Edmund Blake und Herrn O'Callagham in einem Match über 4 1/2 Meilen ausgetragen. Start war die Kirche von Buttewant, Ziel die St. Leger Kirche von Cork.

1758 - der Jockey Club erläßt erstmalig die Order, dass in Newmarket die Jockeys nach dem Rennen zurückgewogen werden.

1762 - Premiere: zum ersten Mal werden die Rennfarben der Besitzer der am Rennen teilnehmenden Vollblüter regiestriert.

1766 - ein Mann names Richard Tattersall organisiert im Hyde Park Corner (London) die erste Auktion.

1774 - Geburtsjahr von Highflyer (Züchter Sir Charles Bunburry), dem größten Rennpferd des 18. Jahrhunderts in England.

1776 - das erste Rennmeeting wird in der Nähe von Paris (Frankreich) organisiert. In Doncaster geht eins der ältesten Rennen der Welt an den Start: das klassische St. Leger, Sieger: Allabaculia v. Sampson, Besitzer: Lord Rockingham, Trainer C. Scaife, Jockey J. Sigleton - man möge es sich auf der Zunge zergehen lassen... ununterbrochen ausgetragen seit 1776!

1779 - der nächste Klassiker kommt an den Ablauf: The Oakes Stakes in Epsom; Siegerin Bridget v. Herold, Besitzer: Lord Derby, Trainer Saunders, Jockey: R. Goodisson.

1780 - England wird immer munterer;-), das Derby in Epsom startet. Der erste weltweite Derbysieger ist Diomed.

c. 1790 - ein neuer Beruf entsteht, die ersten Buchmacher werden auf den Rennbahnen gesichtet und ebenfalls im Jahre 1790 schwappt der Virus Rennsport endgültig nach Irland über.

1807 - der Ascot Gold Cup erlebt in Ascot (England) seine Premiere. Sieger Master Jackey trainiert von R. Prince im Besitz J. H. Durand, Jockey nicht überliefert.

1809 - Newmarket (England) ruft das nächste klassische Rennen aus: 2000 Guineas. Sieger Wizard v. Sorceror, Besitzer C. Wilson, Trainer T. Perren, Jockey W. Clift.

1810 - der 5. Kontinent greift ein, in Sydney werden die ersten Rennen veranstaltet.

1814 - das Starterfeld der 1000 Guineas werden in Newmarke auf die Reise geschickt. Siegerin Charlotte v. Orville, Besitzer C. Wilson, Trainer T. Perren, Jockey W. Clift.

1816 - das Wahrzeichen "Meck-Poms" (ja, damals hieß das anders) kehrt wieder Heim in das Gestüt Ivenack, der berühmte Schimmel Herodot. Dieser Hengst hatte schon früh einen legendären Ruf als Vererber, welcher - man möge die Zeit bedenken - bis nach Paris "in" die Ohren eines gewissen Kaisers drang, dessen begehrliche Blicke sich gen Norden Deutschlands richteten. Als General Blücher mit seiner Armee auf der Flucht vor des Kaisers Garden durch das bis dahin neutrale "Meck-Pom" zog, schnappte die Armee Napoleons zu, drangen in Ivenack ein und klauten den Hengst. Es gibt wohl kaum ein Pferd, was ein abenteuerlicheres Leben geführt hat, als Herodot.

1822 - Bad Doberan (Mecklenburg-Vorpommern - Deutschland) wird zur Wiege des Galopprennsports auf dem alten Kontinent. Verneigung vor den Menschen mit Visionen, die heute bedauerlicherweise fast keiner mehr kennt: Graf von Plessen, Graf Hahn-Basedow und Familie Friedrich Pogge

1827 - Ungarn läßt sich ebenfalls vom Galoppennsport einfangen, auch hier gehen die ersten Rennen ab.

1829 - Liverpool feiert die Eröffnung seiner neuen Rennbahn - Aintree ist "on air".

1834 - "Gesetzgebung á la Newmarket" - alle Vollblüter werden am 1. Januar unabhängig vom tatsächlichen Geburtsdatum ein Jahr älter . Im Jahre 1858 wird diese Regelung in ganz England übernommen.
Köln (Deutschland), das Union-Rennen wird zum ersten Mal ausgetragen, ursprünglich war angedacht, dass dieses Rennen die wichtigste Prüfung für dreijährige Pferde sein sollte, später ist man dann dem Vorbild England gefolgt und installierte 1869 das Deutsche Derby.

1836 - Lord Bentinck erfindet den Pferdetransporter und trickst die Buchmacher aus. Er meldete seinen Hengst Elis v. Langar für das St. Leger an und ließ Elis aber recht knapp zuvor in Goodwood an den Start gehen. Normalerweise dauerte damals die Reise "zu Fuß" an der Hand des Pflegers von Goodwood nach Doncaster so zehn Tage, ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen (Wetterverhältnisse, Verletzungen und von Wegelagerei ganz zu schweigen), aber unsere Lordschaft - belebt durch einen erfinderischen Geist - ließ von seinem Dorfschmied eine andere Art " sechsspännige Kutsche" zimmern . Gezogen von den anderen Pferden, spazierte Elis frisch und ausgeruht eine Stunde vor Rennbeginn aus dem "Transporter". Die Buchmacher-Zunft staunte nicht schlecht, hatten sie doch für Elis sehr hohe Quoten auf den Markt geschmissen, alle waren der Meinung Elis würde es a) nie rechtzeitig zum St. Leger schaffen und b) wenn doch, wäre der Hengst völlig fertig und würde verlieren. Tat er aber nicht und Lord Bentinck wird ein erkleckliches Sümmchen eingestrichen haben.
Frankreich übernimmt das Derby mit dem heutigen Prix du Jockey Club in Chantilly.

1837 - Italien, genau genommen Florence und Neapel, nimmt den Rennbetrieb auf.
Der erste Sieger in der Grand National heißt The Duke, im Besitz von Mr. Sirdefield. Zwei Jahre später wird die Grand National nach Aintree (Liverpool, England) verlagert, hier trägt sich Lotterly, Besitzer J. Elmore, Trainer G. Dockeray, Jockey Jem Mason.
Erstmalig wird der deutsche Rennkalender herausgegeben.

1838 - Melbourne Victoria - (Australien) meldet sich zu Wort.

1842 - Neuseeland steht auch nicht zurück - in Auckland laufen sie zum ersten Mal um Sieg, Platz ....

1843 - die Prix de Diane wird zum ersten Mal in Chantilly (Frankreich) ausgetragen.

1844 - Gründung des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins.

1847 - das erste "Allgemeine Deutsche Gestütbuch" (ADGB) wird herausgegeben (Erstausgabe müsste man haben;-).

1850 - Geburtsjahr von Lexington, dem größten Vererbers Amerikas im 18. Jahrhundert.
Turnus, Züchter Graf Hahn-Basedow, gewinnt als erstes in Deutschland gezogenes Vollblut den Steward Cup (Doncaster, England) sowie den Chesterfield Cup. Später wird der Turnus Deckhengst in England.

1851 - The Flying Dutchmann schlägt in York (England) in einem Match Voltigeur.

1852 - Gründung des Hamburger Renn-Clubs.

1853 - West Australian wird der erste Sieger der Triple Crown in England.

1857 - Gründung des Bremer Rennvereins.

1858 - Baden-Baden, Iffezheim (Deutschland) hält sein erstes Meeting ab. Der Grosse Preis von Baden verzeichnet den ersten Sieger, nein Siegerin, La Makadetta im Besitz von A. Lupin

1859 - ein Rennen für zweijährige Hengste und Stuten wird erstmals ausgetragen: das Badener Zukunftsrennen. Sieger Atalanta v. Blackdrop a. d. Brown Bess. 1860 trug sich übrigens der Vollbruder Atalantas, Meleager in Siegerliste ein.

1860 - In England gehen keine Jährlinge (!) mehr an den Start.

1861 - im Land der aufgehenden Sonne wird das erste Rennmeeting organisiert - genau in Yokohama (Japan).

1865 - Gründung des Rennvereins München-Riem.

1867 - in Deutschland öffnet Hoppegarten (Berlin) seine Tore und etabliert sich als Mekka des hiesigen Galopprennsports. Vergleiche zu den Metropolen Ascot, Epsom und Longchamp sind durch aus erlaubt. Zu den Glanzzeiten Hoppegartens standen hier ca. 1000 Pferde im Training. Beendet wird die glorreiche Aera Hoppegartens durch das Ende des II. Weltkrieges. In der ehemaligen DDR geht der Rennbetrieb zwar weiter, aber an die alten Zeiten konnte man nicht wieder anknüpfen.
Die Belmont-Stakes werden in New York "to the first time" ausgetragen

1869 - in Hamburg-Horn (Deutschland) gewinnt Investment das erste Deutsche Derby. Besitzer: Ulrich von Oertzen, Trainer: R. Batemann, Jockey: W. Little.
Das älteste Vollblut-Privatgestüt der Welt, Schlenderhan, wird gegründet, über Inflationen, zwei Weltkriege, Verfolgung und sonstigem Unbill hinweg - seit Generationen in der Hand der Familie Oppenheim bzw. heute im Besitz der Tochter von Baronin Gabrielle v. Oppenheim, Karin Baronin v. Ullmann.

1874 - Geburtsjahr der ungarischen Wunderstute Kincsem - 54 Starts, 54 Siege, die Lady war unschlagbar und hält diesen Rekord seit Jahrhunderten.
Gleich "nebenan" wurde am 5.11. im böhmischen Pardubitz zum ersten Mal ein Hindernisrennen veranstaltet, das lt. der österreichischen Stewards durch seine Schwierigkeit und Vielfältigkeit an Sprüngen einzigartig in ganz Europa sein sollte. Die Erfinder dieses Rennens waren Prinz Emil Fürstenberg, Graf Maximilian Ugarte und Oktavian Kinsky. Dieses Rennen erhielt den Namen "Große Pardubitzer Steeplechase". Dotierung damals betrug 8.000 (Problem, waren es damals österreichische-ungarische Schillinge? Martin Cap und ich wissen es nicht, auf alle Fälle war diese Summe bemerkenswert). Es starteten 14 Pferde, 6 Pferde zeigten sich den Anforderungen der Sprünge gerecht und kamen nach Hause. Sieger der ersten "Velká Pardubická" war der sechsjährige Hengst Fantome v. Orphelin aus dem Stall des deutschen Barons von Gramm, Jockey der Engländer G. Sear. Der Sieger schleppte übrigens 80,5 Kilo über die Bahn.

1875 - Amerika legt in Sachen Derby nach, auf den Churchill Downs in Lexington (Kentucky) heißt der erste Sieger Aristides.

1878 - gelingt die erste Fotoaufnahme eines galoppierendes Rennpferdes in Californien (Amerika) dem in England geborenen Fotografen Eadweard Muybridge.

1879 - der Jockey Club "räumt auf", zukünftig dürfen in England nur noch lizenzierte Jockeys an den Start gehen.

1881 - Geburtsjahr des sagenhaften St. Simon.
In Canada starten in Woodbine. (Toronto) die ersten Rennen

1883 - Gründung des Gestüts Görlsdorf bei Angermünde.

1886 - Mit den ersten Eclipse Stakes in Sandown Park (England) wird eine Schallmauer durchbrochen, Siegpreis 10.000 Pfund. Die heimste Mr. Hedworth Barclay's brauner Hengst Bendigo ein.
Am 8. November nimmt sich Englands bester Jockey Fred Archer das Leben. Er war einer der genialsten Reiter seiner Zeit.

1890 - Gründung des "Dresdener Reiterheimes", ab 1893 Dresdener Rennverein. Um- und Ausbau der Rennbahn Doberan.

1895 - da staunte man in England nicht schlecht: der Amerikaner Willie Simms reitet auf der Insel mit kurzen Steigbügeln und führt die moderene Reitweise ein.

1896 - Gestüt Waldfried wird gegründet, u. a. Wirkungsstätte der erfolgreichen Festa.

1897 - Gründungsjahr des Kölner Rennvereins, ein Jahr später wird der Große Preis des Winterfavoriten gestartet. Sieger: Hagen v. Charibert.

1898 - der spätere große italienische Züchter Frederico Tesio gründet mit Razza Dormello in der Nähe des Lago Maggiore sein weltberühmtes Gestüt.

1903 - der englische Jockey Club verbietet das Doping. "Eingeführt" wurde diese Unsitte von amerikanischen Trainern, die da ihren Pferden mit nun unerlaubten Mitteln "Geschwindigkeitsdrops" verabreichten.

1906 - Gründung des Magdeburger Rennvereins. 1907 wird die Rennbahn Herrenkrug eröffnet.

1907 - der Hamburger Hermann Goos erstellt auf Basis der Sieger in den bedeutendsten Rennen Englands, Frankreichs, Deutschlands und Österreichs die Stammtafeln des englischen Vollbluts.

1911 - Gründung des Krefelder Rennvereins.

1912 - in Halle an der Saale eröffnet die Rennbahn an den Passendorfer Wiesen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es in Deutschland bereits 100 Rennbahnen.

1913 - Dark Ronald wird nach Deutschland importiert.
"Jersey Act": Lord Jersey definiert die Bestimmungen zur Anerkennung des Vollbluts neu.

1916 - Sensation in Hamburg-Horn, der Jockeylehrling Otto Schmidt gewinnt überraschend auf dem Weinbergschem Hengst Amorino das Deutsche Derby. Otto Schmidt avanciert zu einem der berühmtesten Jockeys Deutschlands.

1917 - Geburtsjahr des amerikanischen Vollblüters des 19. Jahrhunderts Man O'War.

1920 - eins der bedeutesten Rennen der Welt, der Prix de l' Arc de Triomphe wird aus der Taufe gehoben. Gewinner: Comrade.

1924 - der Cheltenham Gold Cup wird zum ersten Mal auf die Reise geschickt. Sieger: Red Splash
Geburtsjahr von Oleander im Gestüt Schlenderhaner, u. a. dreimaliger Gewinner des Grossen Preis von Baden (1927 - 1929), ein grosses Rennpferd und ein massgeblicher Vererber erblickt das Licht der Welt.

1926 - Geburtsjahr des australischen Jahrhunderpferdes Phar Lap.
Fortschrittliches Bad Doberan, das erste Damen-Rennen wird veranstaltet.

1927 - die ersten Rennen, namentlich das Derby und die Grand National, werden live im Radio übertragen.

1929 - die englischen Behörden erteilen Mrs. Nancy Lynn als erster Frau eine Buchmacherkonzession.

1932 - das Englische Derby wird live im Fernsehn übertragen, siegreiches Team: April the Fifth, Besitzer und Trainer T. Walls, Jockey F. Lane.
Nippon kommt endgültig aus dem Knick und startet mit dem Japanischen Derby.

1933 - Bildung der "Obersten Behörde für Vollblutzucht und Rennen".

1933 - Geburtsjahr von Nereide. Drei Jahre später gewinnt die Erlenhoferin in der Rekordzeit von 2:28,2 das Deutsche Derby. Erst 1973 gelingt dem Zoppenbroicher Athenargoras diese Zeit einzustellen. Im Jahre 1993 wurde der Rekord von dem Ittlinger Lando mit 2:26,8 geknackt. 1999 setzte der für das Turfsyndikat '99 startende Lomitas-Sohn Belenus mit 2:25,8 "noch einen drauf".
Auf den meisten amerikanischen Rennbahnen hält die Zielfotografie Einzug. 1947 wird das "Verfahren" von England übernommen.

1937 - ihr Jockey, Gerhard Streit, bezeichnete sie als "Überpferd", ein Prädikat, was nur ganz, ganz selten vergeben wird. Die Schlenderhanerin Schwarzgold wird ein paar Jahre später das überragende Rennpferd ihrer Zeit.

1938 - Frederico Tesio verkauft Nearco, einen Jahrhundertvererber, nach England.
In Deutschland wird als Leistungsparameter der Generalausgleich eingeführt.

1945 - Deutschland liegt in Trümmern, alles was östlich liegt, ist auf der Flucht.
Am 3. Juni veranstaltet die Rote Armee Rennen in Bad Doberan, es laufen die unterschiedlichsten Rassen. Die Rennbahngebäude Doberans fallen den beiden folgenden langen und harten Winter zum Opfer. Die Menschen froren und woher brennbares Material nehmen. Buchstäblich wurde die Holzgebäude "per Hand" bei Nacht und Nebel immer mehr abgetragen und in Öfen, auf offenen Feuer "verheizt". So verschwand die älteste Rennbahn des Kontinents prakitsch von der Bildfläche.

1946 - Frankreich öffnet alle Rennen, d. h. auch in den Klassikern dürfen Pferde aus dem Ausland an den Start gehen.
Die Rennbahn Hamburg Horn ist immer noch ein Riesenkrater (45 Bombentrichter zählte man), so wird das Deutsche Derby in München-Riem ausgetragen, ein Jahr später in Köln-Weidenpesch. 1948 ist das Deutsche Derby dann wieder zu Hause.

1947 - Gründung des Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e. V. in Köln als Dachverband des Turfs in Deutschland.

1950 - Nasrullah verläßt Irland und geht nach Kentucky ins Gestüt.

1951 - der sechsjährige Amerikaner Citation galoppiert als erstes Pferd über die Gewinnsumme von 1 Millionen Dollar.
Premiere erleben die King Georg VI and Queen Elisabeth Stakes in Ascot. Sieger Supreme Court.

1952 - in Italien erblickt "Piccolo" (der Kleine, so genannt von seinem Züchter Frederico Tesio), der zweifacher Arc-Sieger Ribot das Licht der Welt.
Otto Schmidt hängt mit 2.216 Siegen die Reitstiefel an den berühmten Nagel (zwei Siege kommen später noch bei Trainerrennen hinzu).

1957 - Geburtsjahr des fantastischen englischen Hindernisrennpferdes Arkle. In Deutschland wird die älteste "Sportler"-Wahl über die ARD Dank Addi Furler ins Leben gerufen, die "Wahl zum Galopper des Jahres".

1960 - der legendäre ehemalige Schlenderhaner Trainer George Arnull, einer der beliebtesten Turfpersönlichkeiten stirbt im April. Im Juli schließt das Hoppegartener Urgestein Pan Horalek für immer die Augen.

1962 - der Franzose Sea Bird wird drei Jahre später dem Renngeschehen in Europa seinen Stempel aufdrücken.
Im Gestüt Woschod in der damaligen UdSSR "schlüpft" Anilin auf die Welt und wird in den Jahren 1965 - 1966 zu einem erstklassigen Devisensammler für sein Heimatland, u. a. gewinnt der Russe in den Jahren 1965 - 67 "three times" den Grossen Preis von Europa.

1963 - In Deutschland (Köln-Weidenpesch) erfährt mit dem Grossen Preis von Europa das bis dato gewinnreichste Rennen seinen Stapellauf. Sieger: Opponent im Besitz von Frau K. Thissen, geritten von Hein Bollow und trainiert von J. Hochstein. Auf Sieg gab es übrigens für DM 10 Einsatz DM 52 zurück.

1966 - der englische Jockey Club vergibt erstmals Trainerlizenzen an Frauen.

1971 - Einführung der Rennquintettwette.

1972 - England, Frankreich, Deutschland, Irland und Italien einigen sich auf ein System international vergleichbarer Gruppenrennen.

1973 - der amerikanische Hengst Secretariat wird gegen die Konkurrenz von Zweibeinern zum "Sportler des Jahres" gewählt.
In Hannover wird die neugebaute Rennbahn Neue Bult eröffnet.

1974 - der Schlenderhander Lombard galoppiert als erster deutscher Vollblüter über die Gewinnsumme von einer Millionen DM.

1975 - der in der irischen Dependance des Gestüt Röttgens geborene Star Appeal gewinnt für die Farben des Stall Moritzberg als Riesenaussenseiter unter Greville Starkey als erstes Pferd für Deutschland den Prix de'l Arc de Triomphe. Da waren vom Staatspräsidenten bis zum kleinen Rennbahnbesucher alle geschockt. Auf Sieg für 10 DM Einsatz gab es ca. 1019 DM an der Kasse. Zuvor hatte der Moritzberger bereits in England und Italien Gruppe I-Rennen gewonnen.

1978 - Hongkong hat Platznöte, aber trotztdem gelingt es neben Happy Valley eine zweite Rennbahn in Betrieb zu nehmen. Der Boden der neuen Rennbahn Sha Tin wird zwar dem Meer abgerungen, aber die Bahn ist eine Show für sich.

1979 - der Zoppenbroicher Königsstuhl wird der erste und bislang einzige Sieger der deutschen Triple Crwon.

1980 - Einführung des Elektronentoto auf den westdeutschen Rennbahnen.

1981 - die Arlington Million in Chicago wird ins Leben gerufen und Japan lockte mit dem damals höchstdotierten Rennen der Welt, dem Japan Cup.
Der Dortmunder Rennverein eröffnet seine wintersicherere Sandbahnanlage mit Flutlichtanlage.

1982 - in einigen Bundesländern, vor allen Dingen in Nordrhein-Westfalen, wird von den Behörden eine spürbare Mehrbelastung der Rennvereine in der Rennsteuer beschlossen, deren Folge stark rückläufige Wettumsätze und somit Erträge sind:-( .

1985 - er war Champion der Herrenreiter, ein Lebenskünstler und Trainer aus Leidenschaft: Adrian von Borcke stirbt am Heiligen Abend im Alter von 82 Jahren.

1986 - Sternstunde für Gestüt Fährhof: Acatenango gewinnt unter Stevie Cauthen den Grand Prix de Saint Cloud mit fünf Längen Vorsprung und es gibt im Laufe der Saison noch ein Sahnehäubchen;-): Acatenango und Zuchtgefährte Lirung gewinnen mit dem Aral-Pokal und dem Prix Jacques le Marois innerhalb einer Stunde zwei Rennen der Gruppe I - Lirung wird zum Saisonende als europäischer Championmeiler (vierjährige und ältere Pferde) gewählt.

1987 - die älteste deutschsprachige Sportpublikation überhaupt, die "Sport-Welt" wird 100 Jahre alt.
Stefan Wegner gewinnt in Cheltenham die Weltmeisterschaft der Hindernisjockeys.

1990 - genau am 31. März "Erster Deutscher Gemeinschaftrenntag" mit Elektronentoto zum Saisonstart in Hoppegarten. "Neu"gründung der Rennvereine Hoppegarten, Dresden, Leipzig, Halle und Magdeburg.
Peter Alafi bricht den von Otto Schmidt gehaltenen Rekord von 2.218 Siegen.

1992 - die Telewette (Hauptsendezeit sonntags 16:10 h bei NTV) geht auf Sendung.
Eine der überragendsten Trainerpersönlichkeiten stirbt, der unvergessene Sven v. Mitzlaff.
Rätsel um den Fährhofer Ausnahmegalopper Lomitas, eine Blutuntersuchung ergibt einen Giftanschlag auf den Fuchs. In einer Nacht- und Nebelaktion wird der Hengst über England nach Amerika in Sicherheit zu Monty Roberts gebracht. Erst 1996 kehrt er zurück nach Fährhof.

1993 - wie der Phoenix aus der Asche, am 7. August erster Renntag auf der wiederaufgebauten Rennbahn Bad Doberan.

1995 - mit einem Paukenschlag verabschiedet sich der Ittlinger Lando v. Acatenango in die Zucht. Vor den Augen von circa 50.000 Zuschauern gewinnt der von Michael Roberts gerittene und vom Meister Heinz Jentzsch trainierte Hengst den 15. Japan Cup, das seinerzeit höchstdotierte Rennen der Welt.
Peter Schiergen gewinnt in diesem Jahr 271 Rennen und überflügelt Sir Gordon Richard. Peter Schiergen erhält als erster deutscher Jockey eine der heißbegehrten Gastlizenzen des Hongkong Jockey Clubs.
Der legendäre Altmeister der DDR, einst erfolgreicher Jockey, später erfolgreicher Trainer, Walter Genz, schließt im Sommer im Alter von 85 Jahren für immer die Augen.

1996 - A Magicmann gewinnt unter Andreas Suborics, trainiert von Hartmut Steguweit, in der Höhle des Löwen den Prix de la Forèt (Gruppe I) in Paris Longchamp. Natürlich als Riesenaussenseiter;-)

1997 - vor 42 Jahren hatte sich zum letzten Mal eine Stute (Lustige) in die Siegerliste des Deutschen Derbys eingetragen. In diesem Jahr heißt es in Hamburg-Horn endlich wieder Ladytime: Borgia aus dem Gestüt Ammerland gewinnt unter Oliver Peslier, trainiert von Bruno Schütz, das Deutsche Derby.

1998 - im Sommer wird der 91jährige Gründer des Gestüts Fährhof, Walther J. Jacobs, abberufen. Der große alte Mann des Galopprennsports "formte" aus Fährhof - gelegen in der Nähe von Bremen - eins der erfolgreichsten Gestüte der Nachkriegsära.

1999 - Rennstall Darbovens Kifti v. Horst Herbert schreibt Hindernisgeschichte in Meran. Der Wallach gewinnt mit Steuermann Dirk Fuhrmann den Gran Premio Merano Forst, das höchstdotierte Jagdrennen Europas. Trainer Freddy Gang.

2000 - der Röttgener Sternkönig-Sohn Kallisto gewinnt als erstes deutsches Pferd das Derby Italiano (Gruppe I), Siegreiter Andreas Boschert, Siegtrainer Hans Blume.
Bruno Schütz, einer der erfolgreichsten Trainer, stirbt nach schwerer Krankheit während der Hamburger Rennwoche.
Der traditonsreiche Große Preis von Baden, Gruppe I, wird erstmalig als Rennen der hochdotierten Emirates World-Serie ausgetragen. Sieger ist der im Gestüt Karlshof gezogene für den Stall Blankenese laufende Samum v. Monsun. Jockey Andrasch Starke, Trainer Andreas Schütz.
Unter der Obhut des Trainers Harro Remmert gelingt der erste USA-Erfolg eines in Deutschland trainierten Pferdes: Moonlady v. Platini punktet in der neuen Welt.
18. Oktober, die ersten Seiten von www.Kincsem.de gehen "online";-)

2001 - der Fährhofer Lomitas-Sohn Silvano macht im Frühjahr in Hongkong und Singapur richtig Kasse und bringt so 2,5 Mio. DM in die Gestütskasse und die Erfolgsstory . Jockey Andreas Suborics, Trainer: Andreas Wöhler.


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01.05.2002 © www.kincsem.de