Reiten lernen ist wie Laufen lernen.
Erst erhebt sich der Mensch und lernt
auf seinen zwei Beinen mäßig geschickt
das Gleichgewicht halten. Manch einem gelingt
es sogar, schneller als alle anderen zu laufen.
Dann gibt es welche, die hüpfen im
Zickzack durch die Wälder oder krallen
sich an Hauswänden hinauf. Einige
wenige erheben sich zu der Einsicht, daß
die Fortbewegung vermittels und auf zwei
Beinen nur sehr begrenzte Möglichkeiten
eröffnet. Die große Weite bleibt
verschlossen. Und aus der Gewißheit heraus,
daß der Mensch, wäre er zum Laufen gemacht,
vier Beine bekommen hätte, reifte in jenen
der Ratschluß, sich endlich dem Pferd
anzuvertrauen, um sich dessen
übergeordneter Erkenntnis zu fügen.
Dem Pferd, welches die Menschheit schon
jahrtausendelang beobachtet hatte, und dem
deren Vernichtungspotential längst
bekannt war.
So beschloß
mit der Klugheit des Herdenwesens die Pferdheit,
sich dem Menschen unentbehrlich zu machen.
Hoffend, daß selbst der Übelste
sein Werkzeug doch stets pfleglich behandeln
würde.
Man hatte jedoch nicht mit den dümmsten
der Gattung gerechnet!
Und das, so wurde beinahe zu spät offenbar, war die Mehrzahl …